Förderbereich soziale und emotionale Entwicklung

Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“ zeichnen sich durch vielseitige Verhaltensstörungen aus. Hinsichtlich der Verhaltensauffälligkeiten von Schülerinnen und Schülern mit diesem Förderschwerpunkt ist weitgehend die folgende Begriffsdefinition von Myschker (2009) etabliert:

 

„Verhaltensstörung ist ein von den zeit- und kulturspezifischen Erwartungen abweichendes maladaptives Verhalten das organogen und/oder milieureaktiv bedingt ist, wegen der Mehrdimensionalität, der Häufigkeit und des Schweregrades die Entwicklungs-, Lern- und Arbeitsfähigkeit sowie das Interaktionsgeschehen in der Umwelt beeinträchtigt und ohne besondere pädagogisch-therapeutische Hilfe nicht oder nur unzureichend überwunden werden kann" (49).

 

Oftmals verschließen und widersetzen sich Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“, kurz „ESE“, der Erziehung so nachhaltig, dass sie im Unterricht nicht hinreichend gefördert werden können und die eigene Entwicklung oder die der Mitschülerinnen und Mitschüler gestört oder gefährdet ist. Aus diesem Grund benötigen sie besondere pädagogische Hilfen, um ihre Umwelt anders wahrnehmen, angemessene Verhaltensweisen und ein positives Selbstwertgefühl aufbauen zu können (vgl. § 4 Abs. 4 AO-SF).

 

Auffälligkeiten wie Aufmerksamkeitsdefizite, Leistungs- oder soziale Ängste, dissoziale Verhaltensweisen wie Regelverstöße oder verbale und körperliche Aggressionen und die daraus resultierenden sozialen Schwierigkeiten schränken die tatsächliche Lernzeit eines Kindes und oftmals damit verbunden einer Klasse erheblich ein.

 

Die Schule an der Brühlsbacher Warte bietet für Schülerinnen und Schüler mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt „Emotionale und soziale Entwicklung“ daher spezielle pädagogische Hilfen und Unterstützungsmaßnahmen an und versucht der Einschränkung der Lernzeit gezielt entgegenzuwirken.

 

Folgende Maßnahmen sind an unserer Schule etabliert und finden im Schulalltag Anwendung:

  • Gespräche, die an das Verständnis der Schüler appellieren
  • positive Verstärkungssysteme
  • Differenzierung im Unterricht
  • Konsens über allgemeingültige Schulregeln
  • Trainingsraummethode
  • pädagogische Maßnahmen
  • Einbindung von Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe
  • Beantragung von Eingliederungshilfen
  • Einkürzung der Unterrichtszeiten
  • Maßnahmen der Sozialarbeit an Schulen
  • Sozialkompetenztraining
  • Auszeitklasse

Im Sinne des Kindes steht die Entwicklung sozialer und emotionaler Kompetenzen, soziale Wahrnehmungsfähigkeit, Rücksichtnahme und Solidarität, Kooperationsfähigkeit, Konfliktbewältigung, aber auch interkulturelle Verständigung ebenso wie kulturelle Identität entwickeln, Selbst- und Fremdbeurteilung, Gewinnung von Selbstsicherheit, Aufbau von Werthaltungen und Motivationsvermögen im Vordergrund der Unterstützungsmaßnahmen.

 

Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die kooperative Einbindung der Erziehungsberechtigten, die als Experten wahrgenommen werden und gemeinsam mit den Lehrkräften im Austausch stehen, um das Kind ganzheitlich und vielschichtig zu fördern.